Traditionelle Chinesische Medizin
Die „Traditionelle Chinesische Medizin“ (TCM) wird seit ca. 2000 Jahren vor unserer Zeitrechnung praktiziert und überliefert. Die Grundlage dieser Heilkunde liegt dabei in der Beobachtung von natürlichen Zusammenhängen wie z.B. Klima und Jahreszeiten sowie ihren Entsprechungen im Körper.
Prinzipien wie Yin und Yang oder die fünf Wandlungsphasen machen deutlich, dass ein harmonisches Gleichgewicht wichtig oder entscheidend ist für die Prophylaxe von Beschwerden oder Krankheiten der verschiedensten Anwendungsgebiete. Kommt es zu Entgleisungen dieses Gleichgewichts, bietet die TCM diagnostische Möglichkeiten, diese zu erkennen.
Zur Diagnostik in der chinesischen Medizin gehören, neben einer genauen Befragung des Patienten, die Beobachtung und körperliche Untersuchung, sowie die Puls-/ Zungen- und Gesichtsdiagnose. Immer wird dabei der ganze Mensch mit einbezogen und betrachtet. Deshalb kann die Traditionelle Chinesische Medizin bei chronischen oder akuten Geschehen eingesetzt werden und funktionelle wie organische Störungen im Einzelfall positiv beeinflussen.
Über die verschiedenen Behandlungsmethoden wie Akupunktur und Moxibustion, Kräuterheilkunde oder Massagetechniken (z.B. Tuina / Shiatsu oder Schröpfen) kann das harmonische Gleichgewicht wieder hergestellt und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.
Praxis- Schwerpunkte im Bereich TCM
- Erkrankungen des Bewegungsapparats (z.B. Verspannungen, Schmerzzustände, Arthrose/Arthritis, rheumatische Erkrankungen, Fibromyalgie)
- Allergien (Heuschnupfen, allerg. Asthma bronchiale, Nahrungsmittelunverträglichkeiten)
- Gynäkologische Erkrankungen (z.B. Wechseljahrsbeschwerden, Myome, Endometriose)
- Hautprobleme (z.B. Neurodermitis, Urtikaria, Psoriasis)
- chron. Erschöpfungszustände / Schlafstörungen / Burn- out- Syndrom
- Erkrankungen des Atemsystems (z.B. chron. Infektanfälligkeit, Nasennebenhöhlenentzündungen, Asthma bronchiale, akute grippale Infekte)
- Erkrankungen des Verdauungsapparats (z.B. Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Verstopfung, Durchfälle, Reizdarm, Reizmagen, Magenschleimhautentzündung)
- Herz-/ Kreislaufbeschwerden (Störungen des lymphatischen Systems, Nachsorge nach Operationen, Gefäßerkrankungen
- Symptome wie Kopfschmerzen, Augenerkrankungen, Hörminderung, Ohrgeräusche, Schwindel, Bluthochdruck)
- Kinderwunschbehandlung (bei nicht-organischen Störungen; auch begleitend zu schulmedizinischen Therapien)
- Raucherentwöhnung / Gewichtsreduktion
- Nebenwirkungen von Chemotherapie- und Strahlentherapie
- Ernährungsberatung nach TCM- Gesichtspunkten
Diagnostik
Diagnostik
Die Chinesische Medizin arbeitet mit einem umfassenden diagnostischen System, was vor dem eigentlichen Behandlungsbeginn eine ausführliche Anamnese notwendig macht.
Die Erstanamnese umfasst je nach Patient und Lebensweg ca. 30-60 min. Sie dient als Grundlage für den Therapieplan und wird zusammen mit den Ergebnissen der anderen diagnostischen Methoden ausführlich ausgewertet. Vor jeder weiteren Behandlung findet eine weitere Kurzanamnese bzw. Untersuchung statt, um die Ergebnisse der vorangegangenen Behandlung und eventuelle akute Ereignisse in die Therapie einbeziehen zu können.
Pulsdiagnose
Im Rahmen der Pulsdiagnose wird an den Pulstaststellen an beiden Unterarmen (in Handgelenksnähe) Ihr Puls gefühlt. Die Pulsdiagnose liefert ein sehr feines Bild über das momentane physische und auch psychische Gleichgewicht des Patienten und ist für die Diagnosestellung unabdingbar. An den jeweils drei Pulstaststellen der Handgelenke können bis zu 28 verschiedene Pulsqualitäten gefühlt werden. Hierüber ist es möglich, Informationen über den Zustand und die Verteilung des Qi in Ihrem Körper zu erhalten. Auch hier können Erlebnisse kurz vor der Behandlung des Patienten, wie etwa Aufregung, Stress oder Genuss von Kaffee etc. das Pulsbild verändern. Die Pulsdiagnose wird häufig bei jedem Behandlungstermin durchgeführt.
Zungendiagnose
Bei der Zungendiagnose wird die Beschaffenheit der Zunge eingehend analysiert. Hierbei werden der Zungenkörper, der Zungenbelag und die Unterzungenvenen betrachtet. Dies kann Auskunft geben über die aktuelle Dysharmonie des Patienten, kann aber auch Rückschlüsse auf seine langjährige Lebensweise und konstitutionelle Lage zulassen. Die Zungendiagnostik wird im Rahmen jeder Behandlung durchgeführt. Wichtig hierbei ist, dass der Patient bis 1 Stunde vor dem Termin möglichst keine vorübergehenden Veränderungen an der Zunge hervorruft. Diese können beispielsweise durch Zungenschaben (Reinigen des Zungenbelags), Genuss von Kaffee, schwarzem Tee, Lutschen von Bonbons etc. hervorgerufen werden.
Gesichtsdiagnose
Unser Gesicht sagt eine Menge über uns aus - es ist unsere Identität. Wenn wir uns verändern, wird es sich zwangsläufig mit verändern. Die seelischen und auch die körperlichen Aspekte unseres Seins spiegeln sich in unserem Antlitz wider.
In China ist das Betrachten traditionell ein Bestandteil der Diagnostik. Deshalb ist die Gesichtsdiagnose neben der Puls-/ und Zungenbewertung in der TCM eine wertvolle Ergänzung. Anhand von z.B. Formen und Farben (Kopfform, Nase, Augenbrauen etc.) ist es möglich, die Grundkonstitution sowie energetische Ungleichgewichte eines Menschen einzuschätzen. Das Gesicht ist im Laufe unseres Lebens veränderbar, v.a. wenn es zu einem Ungleichgewicht im Körper kommt.
Akupunktur
Akupunktur
In unserem Körper gibt es neben einem Netz von Blutkreislauf und Nerven aus Sicht der TCM auch das Meridiansystem (Leitbahnsystem). Körpereigene Kräfte, das Qi, formt dieses fein verzweigte Netz und sollte frei fließen können. So wird der gesamte Körper mit Qi versorgt.
Die Akupunkturpunkte bieten einen besonderen Zugang zu den einzelnen Meridianen und ermöglichen dort die Beeinflussung und Regulation des Qi. Dazu werden diese Punkte nach einem speziellen System mit feinen Nadeln gestochen und der Körper in die Lage versetzt, sich selbst wieder in ein geistiges, physisches und psychisches Gleichgewicht zu bringen. Die Auswahl der Punkte ist dabei immer individuell und auf die aktuelle Situation bezogen.
In der Regel bleiben die Nadeln ca. 20 min. im Körper, während der Patient im Sitzen oder Liegen entspannt. Dabei verwende ich je nach Patient und therapeutischer Zielsetzung Nadeln verschiedener Länge und Stärke.
Moxibustion
Arzneimittel / Kräuterheilkunde
Arzneimitteltherapie / Kräuterheilkunde
Die chinesischen Kräuter bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten in der Behandlung von Beschwerdebildern. Z.B. ist es möglich, mangelndes Qi zu ergänzen oder gestautes Qi zu bewegen. Ebenso kann man pathogene Energie, die in den Körper eindringen und z.B. Erkältungen oder Grippe hervorrufen können, vertreiben oder sogar den Körper schon vorher davor schützen.
Anhand der Diagnose werden dazu die einzelnen Kräuter kombiniert und ein auf den Patienten abgestimmtes Rezept erstellt.
Die Einnahme ist unterschiedlich möglich. Traditionell werden die Kräuter gekocht, abgeseiht und als Tee getrunken. Es gibt aber auch die Granulat-, Tabletten- und Salbenform.
Die chinesischen Drogen bestehen meist aus Rinden, Wurzeln, Blüten und Blättern. Es kommen aber auch Mineralien und eventuell einige Tierprodukte zum Einsatz. Artenschutz und Reinlichkeit der Drogen werden dabei berücksichtigt!
Massagetechniken
Massagetechniken
Schröpfen
Beim Schröpfen werden Schröpfgläser mit leichtem Unterdruck auf den Körper aufgesetzt oder sie dienen einer Schröpfkopfmassage, z.B. am Rücken. Dabei kann pathogens Qi vertrieben und Qi und Blut bewegt werden.
Eingesetzt wird das Schröpfen z.B. bei akuten Erkältungen oder zur Entspannung.
Tuina/ Shiatsu
Tuina ist eine Art der Massage mit unterschiedlichen manuellen Techniken. Sie zählt zu den ältesten manuellen Therapien. Die Behandlung erfolgt auf der Grundlage der Leitbahntheorie und es werden je nach Beschwerden Leitbahnen oder einzelne Akupunktur(areale) manuell bearbeitet.
Shiatsu: eine Beschreibung dazu finden Sie unter dem Menüpunkt Shiatsu